Vorstellung MA Economics of Sustainability in Berlin
Im Rahmen einer Mastermesse für eine zukunftsfähige ökonomische Forschung und Praxis stelle ich am 3. Mai in Berlin einen englischsprachigen Online-Studiengang vor, in dem es um die Nachhaltigkeit von Geld und Ressourcen geht. Neben einem MA gibt es auch einen Zertifikatskurs (1 Semester) und einen Diplomkurs (1 Jahr).
Der Studiengang wird an der australischen Torrens University angeboten, wobei die Vorlesungen meist zweimal die Woche angeboten werden: einmal für Amerika/Europa und einmal für Europa/Asien/Pazifik. In meiner letzten Vorlesung hatte ich Studierende von San Francisco bis Sydney, also über zwei Drittel des Planeten. Der Studiengang besticht durch seine realistischen Inhalt. Sowohl Geld wie auch Ressourcen werden detailliert analysiert. Wo an anderen Universitäten in der Mikroökonomik untersucht wird, wie man am besten sein begrenztes Geld für unbegrenzte Vorräte an Pizza und Cola ausgibt, wird hier die Verbindung von Geld und Ressourcen explizit gemacht. Dabei wird deutlich, dass das Geld theoretisch unbegrenzt ist und die Ressourcen die Grenze der Wirtschaft bilden – eine Einsicht, der sich fast alle anderen Studiengänge noch verschließen.
Wer also an ökologischer Transformation interessiert ist, an Themen der Nachhaltigkeit, der Analyse von Geld- und Realwirtschaft oder an einem tieferen Verständnis von Wirtschaft im Allgemeinen wird bei diesem Studiengang auf seine Kosten kommen. Die Studierenden sind breit aufgestellt, es sind von jungen Studienanfängern bis hin zu Kommunalpolitikerinnen und interessierten Rentnern alle dabei. Dazu ist der Studiengang so international wie wohl kein Zweiter. Die meisten Studierenden leben in einem Land, in dem sie nicht geboren wurden. Interessant ist auch das Geschlechterverhältnis – während in der VWL meist männliche Studierende in der Mehrheit sind, ist das in einigen Kursen dieses Studienganges nicht der Fall. Dies mag u.a. daran liegen, dass wir das „rationale“ Menschenbild des homo oeconomicus ablehnen. Rationalität basiert auf Gefühlen. Es ist nur deswegen irrational, die Hand ins Feuer zu halten, weil es Schmerzen verursacht. Eine derart verkürzte Sicht der Dinge wird ersetzt durch soziologische Betrachtungen von Individuen und auch Gruppen („communities“) der Gesellschaft und ihrem Wohlergehen, welches nicht in Form des Bruttoinlandsproduktes gemessen werden sollte.
Die Messe findet am Freitag, dem 3. Mai 2024 von 12 bis 16 Uhr an der HWR Berlin statt. Ich werde dort anwesend sein und Fragen zum Studiengang beantworten. Die Anmeldung ist online hier möglich.